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Die Leber – Die Frühlingsenergie

Wenn wir in der TCM von Organen oder Meridianen sprechen, sprechen wir von einem Organsystem, mit vielen Funktionen und Aufgaben. Dabei sind nicht nur die physischen Aufgaben gemeint, die wir aus der Schulmedizin kennen. Auch psychisch, emotionale und geistige Eigenschaften sowie Funktionen von gewissen Sinnesorganen und Körperstrukturen gehören dazu. Somit ist mit der Leber-Energie bzw. dem Leber-Meridian viel mehr als «nur» das Organ Leber angesprochen.

Eigenschaften der Leber-Energie

Die Leber verkörpert sehr viele Frühlingseigenschaften. Die Lebenskraft kommt zurück, es wird wärmer und die Natur beginnt sich zu strecken und entfalten. Genau so will die «Leber» wachsen, sich entfalten und bewegen. Die Leber-Energie ist zuständig für Visionen und Pläne, welche Wachstum nach sich ziehen. Daher stehen der Frühling und die Leber auch für ein Freiheitsgefühl. Eine geschmeidige Leber verfügt über eine grosse Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Sie ist daher sehr schöpferisch und kreativ. Gleichwohl will die Leber-Energie ein Projekt oder einen Plan anpacken. Eine starke Leber baut nicht nur Luftschlösser, sondern sie will umsetzen – am besten bereits gestern. Zur Leber gehört daher passenderweise die Aggression. Aggression steht von der lateinischen Wortbedeutung her für klaren Fokus, ein Ziel zu verfolgen, etwas anpacken. Falls dies nicht gelingen sollte, kann es zur gereizten, genervten Aggression kommen, die wir in unserer Umgangssprache meist meinen.

Eine gesunde Leber-Energie kann auf unvorhergesehene Planänderungen schnell reagieren und bleibt flexibel. Falls durch Unvorhergesehenes schnell Groll und Wut aufkommt, deutet dies eher auf ein Ungleichgewicht. Genauso sorgt die Leberenergie für geschmeidige Sehnen und Bänder im Körper, damit wir auch physisch flexibel bleiben – wie ein saftiger, grüner Ast, der stark und gleichzeitig flexibel und nachgiebig ist.

Dieser freie Fluss, der für geistige, emotionale sowie physische Beweglichkeit sorgt, braucht Freiraum. Wenn die Leber-Energie eingeengt wird, entstehen anstatt Kreativität und neue Lebenslust, Stagnation und Depression.

Augen und Wanderseele Hun

Der Leber-Meridian hat eine starke Verbindung zu den Augen. So werden diese bei zu viel Wut oder angestauter Energie oft rot. Die Leberenergie erkennt die Vergangenheit und sieht, was in Zukunft sein könnte. Sie schmiedet aus ihrer Kreativität, Visionen und konkrete Pläne. Eine starke Leber hat daher einen starken Fokus und eine grosse Zielstrebigkeit.

Die Verbindung zur Vergangenheit zeigt sich in der Wanderseele Hun. Die Wanderseele Hun steht für einen Teilbereich des Unterbewusstseins. Das Unterbewusstsein nimmt viel mehr wahr, als wir das in unserem Tagesbewusstsein tun. Zudem speichert es unsere Erfahrungen, ohne jemals etwas zu vergessen. Mit diesen gemachten Erfahrungen beeinflusst es unser aktueller Gemütszustand und unsere Gewohnheiten. Hun kann somit eine Quelle von Talenten, Begabungen und Neigungen sein.

Was Sie für Ihre Leberenergie tun können

Bewegung! Bewegen Sie sich körperlich und geistig. Jegliche Stagnation greift die Leber-Energie negativ an.

Drücken Sie auch Ihre Gefühle und Emotionen aus – möglichst auf eine konstruktive Weise. Denn wenn Sie Unmut und Groll nur herunterschlucken, belastet dies die Leber. In diesem Fall kann es schon mal vorkommen, dass ein Gewitter, ein Donnerwetter ausbricht, wenn einem «eine Laus über die Leber gekrochen ist». Bekanntlich kann ein Gewitter eine sehr reinigende Wirkung haben. Zum Teil muss etwas zerstört werden, damit etwas Neues wachsen kann. Idealerweise kann man ein solches Unwetter aber frühzeitig geschmeidig umgehen.

Bitterstoffe, wie z.B. in Grüntee, Löwenzahn, Artischocke oder Chicorée können helfen, die angestaute, oft in Hitze umgewandelte Leberenergie – welche oftmals zum Kopf hochschiesst und dort Schmerzen verursacht – zu besänftigen und abzukühlen.

Foto: erstellt von tirachardz – de.freepik.com

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