Menstruation und der Rhythmus des weiblichen Zyklus
Früher wurde die Menarche, die erste Menstruationsblutung, in vielen Kulturen als wichtigen Übergang vom Mädchen zur Frau gefeiert. Das Menstruationsblut wurde verehrt, da es die einzige Form von Blut ist, die ganz ohne Verletzung oder Fremdeinwirkung fliesst. Es galt daher als Zeichen der Gesundheit, Kraft und Fruchtbarkeit.
Heute fehlt dieser wertschätzende Zugang gegenüber diesem reinigenden und machtvollen Prozess oft. Im Gegenteil: Vielfach ist die Menstruation mit Gefühlen von Scham, Ablehnung und Ekel verbunden. In einigen Kulturen werden menstruierende Frauen sogar isoliert und vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Da stellt sich die Frage, wie eine Frau ihre Regelblutung als etwas Positives wahrnehmen soll, wenn diese mit so vielen negativen Gefühlen behaftet ist. Durch dieses nicht Annehmen von dem, was ist, können sich die Beschwerden, welche die Menstruation allenfalls begleiten, verstärken.
Wenn es gelingt, sich auf diesen natürlichen Prozess, den Rhythmus des Zyklus, einzulassen, entspannt sich auch die Menstruationsblutung. Weibliche Energie ist Bewegung, energetische Wellenberge und Wellentäler (im Unterschied zu männlicher Energie, welche strukturierter und geradliniger ist). Der Menstruationszyklus lässt sich (ausser mit Hormonen) nicht kontrollieren oder gar beherrschen. Gerade deshalb ist es hilfreich und sinnvoll, die Qualitäten der verschiedenen Zyklusphasen zu erkennen und den Alltag nach Möglichkeit danach auszurichten.
Der weibliche Zyklus als Jahreszeiten betrachtet
Der weibliche Zyklus lässt sich gut mit den Jahreszeiten vergleichen.
Die Tage kurz vor und während der Blutung entsprechen dem «inneren Winter». In dieser Zeit ist Frau oft sensibler und dünnhäutiger als sonst. Allenfalls kommen Periodenschmerzen, Melancholie, Müdigkeit und Unkonzentriertheit dazu und das Bedürfnis nach Ruhe, Rückzug und Wärme ist gross. In dieser Phase geht es um Neinsagen, Loslassen, Stille und dem sich selbst zuwenden.
Ab dem Blutungsende wird die Aufbruchstimmung des Frühlings spürbar. Energie sowie Lust auf Geselligkeit und Aktivität nehmen zu und erreichen schliesslich im Sommer – der Zeit um den Eisprung herum – ihren Höhepunkt.
In der anschliessenden Phase des Herbstes zieht sich die Energie langsam wieder nach innen und der Körper bereitet sich auf den nahenden Winter und die Menstruation vor.
Die Menstruation
Nur sehr wenige Frauen erleben ihre Periode als schmerzfrei. Die Palette der Beschwerden ist gross. Das PMS (Prämenstruelles Syndrom) umfasst alle Beschwerden, die vor dem Einsetzen der Blutungen auftreten (Stimmungsschwankungen, Dünnhäutigkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Brustspannen, Wassereinlagerungen im Gewebe, etc.).
Als Dysmenorrhö werden die Schmerzen während der Regelblutung bezeichnet. Ca. jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter ist von Menstruationsbeschwerden sogar so stark betroffen, dass sie während einer gewissen Zeit arbeitsunfähig ist oder zumindest 1-3 Tage nur mit Schmerzmitteln «funktionieren» kann.
Schätzungsweise sechs bis zehn Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden an Endometriose. Dabei siedelt sich Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ausserhalb der Gebärmutter an. Da sich dieses Gewebe jedoch ebenfalls zyklusbedingt aufbaut und blutet, kann es zu diversen Symptomen wie starken Unterleibsschmerzen (auch ausserhalb der Menstruation), Zyklusunregelmässigkeiten wie z.B. Zwischenblutungen, Verdauungsbeschwerden, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, verringerte Fruchtbarkeit, u.a. kommen.
Doch es ist ein Irrglaube, dass die Menstruation zwangsläufig mit Schmerzen verbunden ist, auch wenn gynäkologisch alles abgeklärt und in Ordnung ist. Aus Sicht der chinesischen Medizin ist die monatliche Blutung ein wichtiges und hilfreiches Diagnosemittel! Beschwerden, Blutungsmenge und -farbe, Zykluslänge etc. können auf Mangelzustände, Blockaden, Hitze usw. hinweisen und so auch allfällige weitere körperliche Symptome erklären. Mit Hilfe von Akupunktur, Anpassungen in der Ernährung, Stressreduktion sowie etwas Geduld gelingt es sehr oft, die Menstruation zu regulieren und die Beschwerden zu lindern oder gänzlich zum Verschwinden zu bringen.
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