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Getreidekur

Getreidekur – Der innere Frühlingsputz

Der Frühling steht vor der Türe! Zeit zum Aufräumen, Aussortieren, Putzen und um Neuem Platz zu machen – im Innen wie im Aussen. Für den innerlichen Frühlingsputz sind (Fasten)-Kuren eine gute Möglichkeit, um Altlasten loszuwerden. Doch nicht für alle Menschen ist eine radikale Kur geeignet. Die Traditionelle Chinesische Medizin TCM empfiehlt in der Regel eine sanfte Methode – z.B. eine Getreidekur.

Gründe für eine Kur

Das Hauptziel einer Kur ist die Entschlackung, Entgiftung des Verdauungstraktes und schlussendlich des gesamten Organismus. Viele Produkte aus unserer täglichen Nahrung wie zum Beispiel zu viel Fleisch, Süsses, (Kuh-) Milch, zu grosse Mengen minderwertiges Getreide können unseren Darm «verkleben» und verhindern somit die Nährstoffaufnahme, was wiederum den gesamten Stoffwechsel beeinträchtigt. Ausserdem haben zahlreiche Gesellschaftskrankheiten wie Mittelohrentzündungen, Nasen- Nebenhöhlenentzündungen, Angina, Akne, Verdauungsprobleme bis hin zu Krebs, Nervenproblemen sowie psychischen Beschwerden wie Depressionen einen direkten oder indirekten Zusammenhang mit unserer Ernährung.

Eine Kur aus Sicht der TCM

Getreidebrei

Die TCM empfiehlt i.d.R. keine Fastenkuren ohne Nahrungsaufnahme, da diese unser Qi und unsere Mitte (Verdauungskraft) schwächen können. Gemäss TCM sollte die Entgiftung auf eine sanftere Art durchgeführt werden – beispielsweise mit einer Getreidekur. Während der Getreidekur muss die Verdauung mit nur einem Getreide «zurechtkommen». Dadurch kann sie sich erholen und wird gereinigt. Zudem profitiert die Verdauungskraft von der spezifischen Wirkung des verwendeten Nahrungsmittels. Das Besondere dabei ist, dass Sie so viel essen dürfen, bis Sie satt sind. Dadurch fällt der Körper nie in den Sparmodus, was bei so vielen anderen Kuren unter anderem den bekannten Jo-Jo-Effekt auslöst. Die primäre Idee dieser Kur ist aber nicht Gewicht zu verlieren, sondern den Darm und den ganzen Stoffwechsel zu reinigen bzw. zu entschlacken.


Nicht jede Kur ist für alle Menschen gleichermassen geeignet. So kann für sehr hitzige Personen z.B. auch eine Saftkur oder Salatkur indiziert sein, was aber für viele, z.B. Vegetarier i.d.R. zu kühlend ist. Wenden Sie sich an Ihren Therapeuten, um die optimale Kur für Ihre Konstitution zu erfahren.

Anleitung zur Durchführung einer Kur

Zeitpunkt der Kur

Grundsätzlich macht eine Entgiftungskur ein bis zweimal jährlich Sinn, auch zur Prävention. Dazu eignen sich besonders der Frühlingsanfang und Herbstbeginn. Allgemein empfiehlt sich im Frühling z.B. eine Reis-Kur, mit eher bitteren Kräutern als Unterstützung. Im Herbst ist i.d.R. eine Kur mit aromatischen Kräutern angesagt.

Vorbereitung auf die Kur

Idealerweise verzichten Sie bereits 3 Tage vor der Kur auf gewisse Nahrungsmittel und Gewohnheiten:

  • Rauchen
  • Alkohol
  • Zucker
  • Kaffee
  • Schwarztee
  • Tierisches Eiweiss (Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte)
  • Gebratenes und Frittiertes

Sinnvollerweise planen Sie die Kur so, dass sie nicht in einer Stressphase fällt oder wenn Sie noch die eine oder andere Essenseinladung haben. Ideal ist es, wenn die im gleichen Haushalt lebenden Personen alle an der Kur mitmachen, damit Sie nicht verschiedene Mahlzeiten kochen müssen. Während der Kur sollten Sie sich selber viel Zeit geben, viele Spaziergänge an der frischen Luft, Atemübungen, Tai Chi/Qi Gong oder/und Yoga machen, sich viel Schlaf und Erholung gönnen.

Durchführung der Getreide-Kur

Wie bereits erwähnt, versteht die TCM unter einer Kur, sich auf ein oder wenige Lebensmittel – in diesem Fall auf eine Getreidesorte – zu beschränken. Reis, idealerweise Vollkornreis eignet sich hierfür besonderes gut.

Das Getreide kann normal mit Wasser und wenig Salz zubereitet werden. Es dürfen auch einige Kräuter verwendet werden. Jedoch soll man dabei auf Kräuter-Fertigmischungen verzichten. Das Getreide kann ganz, geschrotet oder gemahlen verwendet und darf verschieden zubereitet werden (gegart, als Porridge oder Congee, angeröstet, als Brei…) werden. Essen Sie so viel, bis Sie satt sind.

Als Variation (Light-Kur) können Sie zusätzlich zu dem einen Getreide auch noch ein Gemüse auswählen und mit dem Getreide zusammen essen. Idealerweise sollte dieses Gemüse die Wirkung des Getreides unterstützen. Kontaktieren Sie für genauere, individuelle Informationen Ihren Therapeuten.

Eine Getreide-Kur wird in der Regel 3, 6, 9 oder 12 Tage durchgeführt.

Trinken während der Kur

Grundsätzlich soll viel stilles Wasser getrunken werden (Raumtemperatur oder heiss). Verstärken können Sie eine Entgiftung/Entschlackung auch mit einem Tee. Geeignete Kräuter, um das Ausleiten zu unterstützen wären Brennessel, Maishaar oder Löwenzahn.
Als zusätzliche Unterstützung können Sie täglich 3 Gläser Wasser mit je 1 Esslöffel Birkenelixier (von Weleda) trinken.

Abschluss/Ausklang der Kur

Wenn die Kur beendet ist, sollten Sie Ihren Menüplan während den ersten 3 Tagen nur langsam mit mehr Gemüse und gedämpften Früchten (z.B. Kompott) aufstocken. Anschliessend können Sie die Mahlzeiten mit leicht verdaulichen, pflanzlichen und tierischen Eiweissen (z.B. gut gegarte Linsen, gedämpfter Fisch, gekochte Eier) erweitern.

Kontraindikationen

Eine Kontraindikation für eine Kur besteht für Schwangere, Stillende Mütter, Kinder, schwer Kranke (z.B. Chemopatienten), hohes Alter, Untergewicht oder für Personen, die unter grosser körperlicher/geistiger Beanspruchung stehen.

Mögliche Nebenwirkungen

Eine Entschlackungskur kann zu Kopfschmerzen führen. Der häufigste Grund dafür ist der Verzicht auf Kaffee. Bei manchen Personen führt die Kur zu sinkendem, tiefem Blutdruck. Da kann es Sinn machen, etwas mehr Salz zu verwenden oder morgens einen Grüntee zu trinken. Ebenfalls könnte es zu emotionalen Verstimmungen kommen oder zu Müdigkeit und Kältegefühl. Bei solchen Symptomen kann zusätzlich etwas frischer Ingwer helfen. Falls weitere oder stärkere Nebenwirkungen auftauchen, haben Sie für Ihre Konstitution vielleicht eine falsche Kur gewählt. Besprechen Sie in diesem Fall die Kur mit Ihrem Therapeuten.

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