Demenz-Prophylaxe
Demenz nimmt zu
Noch nie waren Menschen so kopflastig / kognitiv unterwegs wie unsere heutige Gesellschaft. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es für Viele eine erschreckende Vorstellung ist, an Demenz zu erkranken.
Demenzerkrankungen nehmen, wie alle neurodegenerativen Erkrankungen, zu. Sie sind bis heute nicht heilbar und haben als chronische Erkrankungen einen fortschreitenden Verlauf. Deshalb ist eine frühzeitige und möglichst lebenslange Prävention sehr wichtig.
Vor allem bei Alzheimer spielen Entzündungen im Gehirn eine wichtige Rolle. Diese werden durch Ablagerungen von Eiweissen im Gehirn ausgelöst und können die Krankheit vorantreiben.
Lebenslange Prävention
Die Anzeichen von Alzheimer zeigen sich häufig erst viele Jahre nachdem sich die charakteristischen Eiweissablagerungen im Gehirn gebildet haben oder man Risikofaktoren ausgesetzt war. Deshalb lohnt es sich immer, die Hirngesundheit zu fördern und möglichst früh mit Demenzprävention anzufangen.
Dazu gehören u.a. eine entzündungshemmende Ernährung (inkl. den nötigen Spurenelementen, Mineralien, Omega-3-Fettsäuren) sowie eine gesunde Darmflora.
Ebenso wichtig sind die psychische Gesundheit sowie ausreichend Bewegung/Sport.
Unterteilung und Prophylaxe
Unterteilung der Demenzerkrankungen:
- Alzheimer-Demenz (häufigste Demenz-Form)
- Vaskuläre Demenz (die Blutgefässe betreffend)
- Trauma bedingte Demenz (durch Hirnverletzungen)
Demenz-Prophylaxe …
… kann hauptsächlich über die Gesunderhaltung folgender drei Bereiche erreicht werden:
- Ernährung
- Bewegung
- Psyche
Als beeinflussbare Risiken gelten:
- Ungesunde Ernährung
- Hoher LDL-Cholesterinspiegel
- Metabolisches Syndrom
- starkes Übergewicht (Adipositas)
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Bewegungsmangel
- Rauchen
- Exzessiver Alkoholkonsum
- Schlafstörungen
- Hörverlust
- Sehverlust
- Wenig geistige Anregung
- Soziale Isolation
- Depression
- Stress
Demenz-Prävention durch Ernährung
Die Ernährung ist für die Demenz-Prävention deshalb so elementar, weil gewisse Stoffwechselvorgänge die Neurodegeneration (fortschreitendes Absterben von Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark) befeuern.
Über die Ernährung können wir selbst viel beeinflussen (Selbstwirksamkeit) und uns damit etwas Gutes tun. Die Ernährung ist wie ein Ventil für die Psyche. Ist die Psyche nicht in der Balance, findet über die Ernährung oft ein automatischer Kompensations-Mechanismus statt (der Klassiker sind Süssigkeiten).
Wichtige Ernährungs-Grundsätze
- Genügend Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen und auf ein gesundes Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 achten (evtl. Labor-Analyse machen)
- Starke Blutzucker-Schwankungen vermeiden (glykämischen Index von Nahrungsmitteln beachten)
- Viele sekundäre Pflanzenstoffe aus reifen Früchten, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen zu sich nehmen ⟶ wirken antioxidativ und können Entzündungen im Gehirn hemmen
- Ausreichend stilles Wasser trinken
- Auf eine gute Darmgesundheit achten (erreichbar z.B. über «Entgiften»/Darmaufbau und/oder mit Vitalpilzen)
Ebenfalls wichtig:
- Mineralien: insbesondere Magnesium, Kalium und Natrium sind für die Reizübertragung via Nervenleitbahnen wichtig.
- Eisen: braucht der Körper für den Sauerstofftransport (u.a. ins Gehirn).
- Schwermetalle (toxische Metalle): besonders die Belastung durch Aluminium hat nach heutigem Wissensstand einen direkten Zusammenhang mit Demenz.
- Der Zusammenhang zwischen Darm und Demenz (insbesondere Alzheimer) wird in der Forschung immer bedeutender. Eine gestörte Darmflora kann zu Entzündungen und einer gestörten Darmbarriere führen, was systemische Entzündungen – letztendlich auch im Gehirn – auslösen kann.
Grundsätzlich kann bezüglich Ernährung gesagt werden: Alles, was entzündungshemmend wirkt, ist Demenz-Prophylaxe!
Psyche
Faktoren, welche unsere psychische Gesundheit massgeblich positiv beeinflussen:
- guter Umgang mit Angst und Stress (vgl. unten)
- Gehirntraining / Komfortzone erweitern (vgl. unten)
- gutes soziales Umfeld / Gefühl der Zugehörigkeit
- Sinnhaftigkeit im eigenen Tun finden
- Selbstwirksamkeit erfahren
- Verstehbarkeit / stimmiges Weltbild
Umgang mit Angst und Stress
Sind wir gestresst oder verängstigt, befindet sich unser Körper vom Stoffwechsel und von den Signalen der Neurotransmitter her im Überlebensmodus (Kampf-/Fluchtmodus oder Starre). Die Atmung wird oberflächlicher, der Körper hat keine Kapazität mehr für die Zellerneuerung. Das Problem ist nicht das gelegentliche Auftreten dieses Zustandes, sondern der oft permanent hohe Stress- und/oder Angst-Level im Alltag.
Gehirntraining und Komfortzone erweitern
Unser Körper funktioniert nach dem Motto “use it or lose it” (gebrauche es oder verliere es). Es gibt unzählige Möglichkeiten für kognitiv anregende Aktivitäten. Zum Beispiel: ein Musikinstrument oder eine Fremdsprache erlernen, Kreuzworträtsel, Spiele spielen …
Dabei wird das Gehirn aktiv neu “umgebaut” und strukturiert. Durch die neuen Nervenverbindungen nimmt die “kognitive Reserve” des Gehirns zu. Zudem sollten wir immer mal wieder unsere Komfortzone verlassen, denn erst dort kann Veränderung und Wachstum stattfinden.
Bewegung und Sport
Regelmässige körperliche Aktivität – insbesondere in Verbindung mit geistiger Stimulation (z.B. Tanzen, Tai Chi / Qi Gong, Überkreuzbewegungen …) – ist ein wichtiger Bestandteil der Demenzprävention.
Bewegung verbessert die Durchblutung des Gehirns, fördert das Wachstum von Nervenzellen und kann den Krankheitsverlauf bei Menschen mit Demenz verlangsamen. Regelmässige Bewegung hilft nicht nur, Übergewicht zu reduzieren, sondern schützt auch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen. Beides sind wichtige Risikofaktoren für vaskulär bedingte Demenzformen (die Blutgefässe betreffend)
FAZIT:
Ein gesunder Lebensstil sowie geistige, soziale und körperliche Aktivitäten fördern während des gesamten Lebens unser Wohlbefinden und die Gesundheit unseres Gehirns.